Energiekonsum und CO2-Emissionen durch Tourismusmobilität im Alpenraum

Mit GIS-gestützter Modellierung zu detaillierten Einblicken in die Emissionsbilanz des alpinen Tourismusverkehrs

Publikation 
Rainer Unger, Bruno Abegg, Markus Mailer und Paul Stampfl (2016)

Kurzfassung dieser Studie:

Tourismus ist eine tragende Säule der alpinen Wirtschaft, verursacht aber auch erhebliche Treibhausgasemissionen – vor allem durch die Anreise. Die Studie analysiert am Beispiel von Alpbach (Tirol) den Energieverbrauch und CO2-Ausstoß verschiedener Verkehrsmittel.  

Das Analysemodell hierzu basiert auf einem Geografischen Informationssystem (GIS). GIS ist eine Software, mit der man geografische Daten erfassen, verwalten, analysieren und visuell darstellen kann — zum Beispiel Karten erstellen, Routen berechnen oder Hotspots identifizieren. Damit konnten exakte Anreisewege und Emissionen berechnet werden.

Ergebnisse: 

Trotz seines kleinen Anteils an der Gesamtanzahl der Reisen verursacht der Flugverkehr einen überproportional hohen CO2-Ausstoß. Der meiste Energieverbrauch entsteht jedoch durch den massiven Anteil an PKW-Reisen. Die Autoren empfehlen konkrete Maßnahmen wie bessere Bahn- und Busverbindungen, Anreize für nachhaltige Mobilität und die Konzentration auf nahegelegene Märkte. Die Studie liefert wertvolle Grundlagen für die Entwicklung nachhaltiger Tourismusstrategien in den Alpen.

Erkenntnisse dieser Studie:

  • 75 % der Touristen reisen mit dem Auto an, was mehr als die Hälfte aller Emissionen ausmacht.
  • Flugreisen verursachen 36 % der Treibhausgasemissionen, obwohl nur 13 % der Gäste mit dem Flugzeug anreisen.
  • Pro Flugpassagier entstehen fast viermal mehr Emissionen als bei einer Autofahrt.
  • Reisen mit Bus und Bahn haben vergleichsweise geringe Emissionen, insbesondere der Bus schneidet bei der kumulierten Emissionsbilanz sehr gut ab.
  • Der Anreiseverkehr ist die größte Quelle von Treibhausgas-Emissionen im alpinen Tourismus.
Kategorien
Universität InnsbruckMobilität