Kurzfassung der Studie
Familienunternehmen denken langfristig und gelten in der Öffentlichkeit als werte- wie auch moralfest, wodurch sie eine höhere Glaubwürdigkeit haben und ihnen deutlich mehr Vertrauen als ihren nicht-familiengeführten Pendants entgegengebracht wird. Treten jedoch unerwartete Turbulenzen wie eine Krise oder ein Skandal auf, können über viele Jahre eingespielte Praktiken an ihre Grenzen stoßen. Im Rahmen eines angewandten Forschungsprojekts haben wir deshalb untersucht, wie Familienunternehmen mit Skandalen umgehen und welche Strategien sie einsetzen, um diese einzudämmen bzw. zu vermeiden. Auf Basis von empirischen Erkenntnissen werden im nachfolgenden Beitrag fünf Achtsamkeitspraktiken zur Vermeidung von Krisen und Skandalen in Familienunternehmen vorgestellt und diskutiert.
Kernergebnisse dieser Studie
- Familienunternehmen genießen hohes Vertrauen, doch Skandale überfordern oft eingespielte Praktiken. Mediale Aufmerksamkeit eskaliert moralische Fehltritte schnell.
- Typische Kontinuität und Hierarchie behindern flexible Prozesse bei Skandalen. Fehler werden teils vertuscht statt als Lernchance genutzt.
- Die enge Verzahnung von Familie und Unternehmen erschwert die Konfliktlösung. Vorschnelle Erklärungen führen hier oft nicht zum Ziel.
- Eine Haltung der Achtsamkeit ermöglicht das Erkennen von Frühsignalen. Fünf Praktiken helfen bei Prävention und Eindämmung von Skandalen.
- Gezieltes Training erhöht Flexibilität und Resilienz in Krisen. Die Verlagerung von Entscheidungskompetenzen fördert schnelles Handeln.