Kurzfassung der Studie
Diese Studie bietet eine interkulturelle Perspektive, um besser zu verstehen, wie die Zeitorientierung die Wahrnehmungen von Eigentümer:innen und Manager:innen von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) im Tourismus hinsichtlich ihrer Innovationsfähigkeit prägt. Es wird die vorhandene Literatur zusammengefasst und die interne sowie externe Innovationsfähigkeit der KMU-Eigentümer:innen und -Manager:innen bestimmt. Durch die Unterscheidung zwischen kurz- und langfristig orientierten Kulturen und den Vergleich von Daten australischer und deutschsprachiger (Deutschland, Österreich, Schweiz – DACH-Ländercluster) KMU bestätigen die Ergebnisse, dass die Wahrnehmungen der Innovationsfähigkeit zwischen den Kulturen variieren.
Die Ergebnisse für KMU in kurzfristig orientierten Kulturen zeigen eine stärkere Wertschätzung für Kundenorientierung, die Erzielung zukünftiger Gewinne und Anreize für Mitarbeiter:innen. Im Gegensatz dazu legen KMU in langfristig orientierten Kulturen einen höheren Wert auf zugängliches Wissen, Lernbereitschaft und Anpassung. Um die Innovationsfähigkeit in KMU effektiv zu steuern, wird ein ausgewogener Ansatz vorgeschlagen, der sowohl kurz- als auch langfristige Faktoren berücksichtigt. Angesichts der knappen Ressourcen von KMU wird zudem vorgeschlagen, dass sich Eigentümer:innen und Manager:innen zunächst auf die Stärkung ihrer internen organisationalen Innovationstreiber konzentrieren, um ihre Innovationsfähigkeit zu verbessern. Die Studie diskutiert auch Implikationen für die Tourismuspolitik, bietet Empfehlungen für die Innovationsforschung und weist auf die Limitationen der Studie hin.
Kernergebnisse dieser Studie
- Kulturelle Unterschiede in der Innovationswahrnehmung: Die Studie bestätigt, dass die Wahrnehmungen der Innovationsfähigkeit bei KMU-Inhaber:innen und -Manager:innen im Tourismus je nach kultureller Zeitorientierung variieren.
- Fokus kurzfristiger Kulturen: In kurzfristig orientierten Kulturen (z.B. Australien) wird stärkerer Wert auf Kundenorientierung, die Erzielung zukünftiger Gewinne, Mitarbeiter:innenanreize sowie Marktstruktur und technologischen Fortschritt gelegt.
- Fokus langfristiger Kulturen: In langfristig orientierten Kulturen (z.B. DACH-Länder) schätzen KMU zugängliches Wissen, Lernbereitschaft, Anpassung und individuelle Fähigkeiten der Inhaber:innen höher ein.
- Priorität interner Innovationstreiber: Aufgrund begrenzter Ressourcen wird empfohlen, dass sich KMU-Inhaber:innen zunächst auf die Stärkung ihrer internen organisationalen Innovationstreiber konzentrieren.
- Ausgewogener Ansatz notwendig: Für ein effektives Innovationsmanagement in KMU ist ein ausgewogener Ansatz ratsam, der sowohl kurz- als auch langfristige Faktoren berücksichtigt.