Dieses Projekt konzentrierte sich auf den Vergleich zwischen Ökotourismus und Agrotourismus mit dem Ziel, digitale Potenziale für barrierefreie und nachhaltige Tourismusangebote in der Landwirtschaft zu erschließen. Es wurde vom FZ Berglandwirtschaft gefördert und vom Team KMU & Tourismus der Universität Innsbruck sowie UMIT Tirol durchgeführt.
Die Kernziele des Projekts waren:
- Ein Verständnis der Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Konzepte von Ökotourismus und Agrotourismus zu erarbeiten.
- Ableitung, welches Konzept in der bestehenden digitalen Infrastruktur für Reiseziele besser für den Einsatz von Smart Data Management geeignet ist.
- Die Schaffung von barrierefreien Angeboten in der Landwirtschaft für Senior:innen, Menschen mit Behinderungen und Familien mit kleinen Kindern, um neue Ansätze für einen verantwortungsvollen und nachhaltigen Tourismus zu ermöglichen. Von diesen barrierefreien Angeboten profitieren neben Menschen mit Behinderungen auch SeniorInnen und Familien mit kleinen Kindern.
Die Vorgehensweise umfasste drei Hauptschritte: Zunächst eine systematische Literaturanalyse zum besseren Verständnis des theoretischen Hintergrunds, einschließlich der Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Ökotourismus und Agrotourismus. Darauf folgte eine Datenanalyse bestehender qualitativer und quantitativer Daten zu Ökotourismus, Agrotourismus und Smart Data Management. Abschließend wurde eine vertiefende Analyse von Bedürfnissen der Stakeholder durchgeführt, die ebenfalls bestehende qualitative und quantitative Daten nutzte und zusätzlich das Thema Barrierefreiheit einbezog.
Die Ergebnisse des Projekts zeigen, dass sowohl der Ökotourismus als auch der Agrotourismus den Fokus auf die Erhaltung von Landschaften und natürlichen Lebensräumen sowie auf den Wissenserwerb legen, beispielsweise durch Kulturangebote am Bauernhof. Dabei ist der Ökotourismus (z.B. Landwirtschaftsbetriebe, Naturparks, Ökomuseen) weiter gefasst als der Agrotourismus (z.B. Landwirtschaft, Weinbau). Die Digitalisierung erleichtert die Vermarktung ökotouristischer und agrotouristischer Angebote, wobei digitale Schnittstellen einfach, übersichtlich und effizient gestaltet sein sollten.
Im barrierefreien Agrotourismus wird ein erhebliches Diversifizierungspotenzial gesehen, da hier neue Zielgruppen wie Menschen mit Behinderungen, Senior:innen und Familien mit kleinen Kindern erschlossen werden können. Für die Entwicklung solcher barrierefreier Angebote sind der Wille und die Eigeninitiative der Landwirt:innen entscheidend, auch wenn diese mit begrenzten Ressourcen wie Geld und Zeit sowie Sicherheitsbestimmungen für Barrierefreiheit konfrontiert sind.
Das Projekt wurde am 31. Dezember 2024 abgeschlossen. Erste Ergebnisse wurden bereits im Mai 2024 auf der WAC2024 in Bozen präsentiert, unter anderem zu den Themen "Digital destination development: Ecotourism in comparison to Agritourism" und “Accessible Agritourism: More inclusiveness by digital services on farms”. Die Projektergebnisse wurden zudem auf dem Jahrestreffen des Forschungszentrums Berglandwirtschaft am 7. Februar 2025 sowie beim Research Committee Meeting des GAN-Netzwerkes am 21. März 2025 vorgestellt.