Forschung

Auslagerung der Spiele

Messung der Unterstützung der Anwohner:innen für die Ausrichtung eines ausgelagerten olympischen Wettbewerbs
Publikation: Jannik Roth, Martin Schnitzer, Hannes Winner (2025)
Die Auslagerung einzelner olympischer Wettbewerbe in ein anderes Land hätte erstmalig stattgefunden.
Die Grundhaltung der Einheimischen zum Outsourcing von Spielen wäre positiv gewesen.
Ein zentrales Hindernis für die Unterstützung von Sportevents ist oft das mangelnde Vertrauen in Organisatoren
Die Nutzung bereits vorhandener Infrastruktur steigert die Nachhaltigkeit von Sportevents.

Hintergrund der Studie

Die Untersuchung bezieht sich auf die Olympischen Winterspiele 2026 in Mailand-Cortina. Aufgrund von Verzögerungen beim Bau des Eiskanals in Cortina d'Ampezzo wurde erwogen, die Bob-, Skeleton- und Rodelwettbewerbe in ein anderes Land auszulagern, konkret nach Innsbruck-Igls in Österreich. Dies wäre das erste Mal in der Geschichte der Olympischen Winterspiele gewesen, dass Wettbewerbe in ein anderes Land „outgesourct“ worden wären.

Kurzfassung der Studie

Diese Studie untersucht die Unterstützung der Anwohner für die Auslagerung von Wettbewerben innerhalb der Olympischen Winterspiele und konzentriert sich dabei auf die Eiskanal-Wettbewerbe der Spiele 2026 in Mailand-Cortina. Auf der Grundlage von Umfragedaten (585 Teilnehmende) aus Innsbruck-Igls, Österreich, analysiert die Untersuchung, wie sich das Co-Hosting auf die lokale Wahrnehmung auswirkt. Die Ergebnisse zeigen eine erhebliche Zustimmung zur Auslagerung, die maßgeblich durch die wahrgenommenen Vorteile einer europäischen Zusammenarbeit, die Bündelung von Ressourcen sowie das Vertrauen in Entscheidungsträger:innen beeinflusst wird. Zudem steigern eine aktive Nutzung der Sportstätten und wirtschaftliche Verflechtungen mit dem Tourismus die Unterstützung. Diese Erkenntnisse unterstreichen das Potenzial des Outsourcing, finanzielle und ökologische Herausforderungen abzumildern und nachhaltige Modelle für die Ausrichtung von Mega-Events zu fördern.

Kernergebnisse dieser Studie

Ein beispielloser Fall: Das untersuchte Szenario – die Auslagerung einzelner olympischer Wettbewerbe in ein anderes Land – wäre ein Novum in der Geschichte der Olympischen Winterspiele gewesen.

Wandel der Stimmung: Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Zustimmung zum Outsourcing bemerkenswert hoch ist, besonders wenn man die frühere negative Grundhaltung der Tiroler Bevölkerung gegenüber olympischen Bewerbungen (wie das Referendum 2017) bedenkt.

Vertrauen als Schlüsselfaktor:  Ein zentrales Hindernis für die Unterstützung von Einheimischen ist oft das mangelnde Vertrauen in Organisationen wie das “Internationale Olympische Komitee”. Die Studie zeigt jedoch, dass Outsourcing als Managementansatz vernünftiger und verantwortungsbewusster wahrgenommen werden kann, der helfen könnte, dieses Vertrauen zurückzugewinnen.

Nachhaltigkeit durch Ressourcenteilung: Anstatt neue, kostspielige Sportstätten zu bauen, die später oft ungenutzt bleiben, ermöglicht Outsourcing von Sportveranstaltungen die Nutzung bereits vorhandener Infrastruktur, was sowohl ökonomische als auch ökologische Vorteile bietet.

Sei bereit für alles, was die Zukunft im Tourismus bringt.