Kurzfassung der Studie
Unternehmerfamilien sind komplexe Systeme, geprägt durch wechselseitige Einflüsse und Rückkoppelungen in den beiden Subsystemen Familie und Unternehmen. Eine wesentliche Herausforderung stellt die Betriebsnachfolge dar, der in vielen Unternehmen zu wenig Beachtung geschenkt wird und die durch systemisches Nachfolge-Coaching begleitet werden sollte. Der folgende Beitrag beschreibt daher die Besonderheiten von Unternehmerfamilien sowie die Betriebsnachfolge als zentrale Herausforderung und präsentiert im Anschluss ein Fallbeispiel. In gegenständlichem Fall werden die dort eingesetzten Gesprächsformate – Einzelgespräche, Paargespräche und Familienworkshops – sowie angewandten Coaching-Methoden – Zielarbeit und Ökologie-Check, Visionsarbeit, Nachfolge-Landkarte – beschrieben, zu Arbeitshypothesen verdichtet und in ein daraus abgeleitetes Vorgehensmodell für ein systemisches Nachfolge-Coaching überführt.
Kernergebnisse dieser Studie
- Effektives Coaching erfordert tiefes Verständnis der Familienunternehmens-Dynamiken. Coaches müssen Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge in diesen komplexen Systemen genau erfassen.
- Ein zielführender Coaching-Ansatz nutzt Einzel-, Paar- und Familienworkshops. Dies berücksichtigt die Komplexität und fördert Aufmerksamkeit für alle Familienmitglieder.
- Spezifische Coaching-Methoden sind für die Begleitung hilfreich. Empfehlenswerte Tools umfassen Zielarbeit, Visionsarbeit und die Nachfolge-Landkarte.
- Eine kontinuierliche Prozessbegleitung durch eine Coaching-Dyade ist erforderlich. Diese sollte familien-therapeutische und betriebswirtschaftliche Kompetenz vereinen, um allen Ebenen gerecht zu werden.
- Das entwickelte Vorgehensmodell thematisiert Kommunikationsparadoxien. Konfliktreiche Nachfolgethemen können so bearbeitet und konkrete Maßnahmen abgeleitet werden.