Kurzfassung der Studie
Das Ziel dieser Studie ist es, ein tieferes Verständnis für das affektive Berufsengagement von Mitarbeiter:innen in familiengeführten Hotel- und Gastronomiebetrieben zu schaffen. Dieses affektive Engagement gilt als die wünschenswerteste Form der Bindung für Unternehmen, doch ist die Forschung in diesem spezifischen Kontext bisher spärlich. Um diese Lücke zu schließen, analysiert die vorliegende Arbeit den Einfluss von Komponenten des Arbeitgeber:innenimages auf das affektive Berufsengagement der Gastgewerbe-Mitarbeitenden in Familienunternehmen. Es wird erwartet, dass durch die Untersuchung der spezifischen Aspekte des Arbeitgeber:innenimages in Familienbetrieben ein besseres Verständnis der Beziehung zwischen Arbeitgeber:innenimage und Mitarbeitendenengagement in diesem besonderen Umfeld erzielt wird.
Methodisch wurde das Arbeitgeber:innenimage-Rahmenwerk von Baum und Kabst (2013) zugrunde gelegt, wobei betont wird, dass neben potenziellen auch das Engagement bestehender Mitarbeiter:innen bewertet werden muss. Die Datenerhebung erfolgte mittels Convenience Sampling zwischen Juni und September 2018 in der Zielpopulation der Tiroler Gastgewerbe- und Gastronomie-Mitarbeitenden. Eine multiple lineare Regressionsanalyse wurde eingesetzt, um den Einfluss einzelner Bestandteile des Arbeitgeber:innenimages auf das affektive Berufsengagement der Mitarbeiter:innen zu prüfen.
Die Ergebnisse zeigen, dass von den fünf hier angewendeten Komponenten des Arbeitgeber:innenimage-Rahmenwerks die Arbeitsatmosphäre, die Aufgabenattraktivität und die Gehaltsattraktivität einen signifikanten Einfluss auf das affektive Berufsengagement der Mitarbeiter:innen aufweisen.
Der Nutzen und die Originalität dieser Studie liegen in der Verknüpfung eines bestehenden Arbeitgeber:innenimage-Modells mit dem Mitarbeitendenengagement innerhalb der Gastgewerbebranche. Die gewonnenen Erkenntnisse legen nahe, dass das Modell auf aktuelle Mitarbeiter:innen als wichtige Stakeholder:innengruppe anwendbar ist und demonstrieren den Wert der Arbeitgeber:innenimage-Theorie in Verbindung mit dem Mitarbeitendenengagement.
Kernergebnisse dieser Studie
- Die Arbeitsatmosphäre, Aufgabenattraktivität und Bezahlungsattraktivität haben einen signifikanten positiven Einfluss auf das affektive berufliche Engagement der Mitarbeitenden in familiengeführten Hotelbetrieben.
- Karrieremöglichkeiten und die Work-Life-Balance zeigten in dieser Studie keinen signifikanten Einfluss auf das affektive berufliche Engagement.
- Die Arbeitsatmosphäre leistet den größten Beitrag zum affektiven Engagement der Mitarbeitenden.
- Die Studie trägt dazu bei, eine Forschungslücke zu schließen, indem sie das Arbeitgeber:innenimage-Framework von Baum und Kabst (2013) auf aktuelle Mitarbeitende in familiengeführten Gastronomiebetrieben anwendet und deren berufliches affektives Engagement untersucht.
- Für Arbeitgeber:innen in der Hotellerie ist es wichtig, sich auf die Verbesserung der Arbeitsatmosphäre, Aufgabenattraktivität und Bezahlung zu konzentrieren, um das affektive Engagement ihrer Mitarbeitenden zu stärken und damit langfristig die Mitarbeiterfluktuation zu reduzieren.
Karrieremöglichkeiten und die Work-Life-Balance zeigten in dieser Studie keinen signifikanten Einfluss auf das affektive berufliche Engagement.