F.acT Talks: Mobilität & Tourismus

Kein Tourismus ohne Mobilität
Mit einem erfolgreichen Auftakt startete am 21. Oktober 2025 die neue Veranstaltungsreihe „F.acT-Talks“. Die renommierten Experten Univ.-Prof. Dr. Markus Mailer und Dr. Raphael Epperson gaben an der SOWI-Fakultät Innsbruck Einblicke in aktuelle Forschungen zur (Tourismus-)Mobilität und beleuchteten die Herausforderungen und Chancen für den Tiroler Tourismus.

Die Kernbotschaften des Abends auf einen Blick:

Das Bewusstsein ist zwar oft vorhanden, die Bereitschaft zur konkreten Verhaltensänderung, etwa bei Flugreisen, ist aber häufig nicht gegeben
Univ.-Prof. Dr. Markus Mailer
Für die Nutzung nachhaltiger Mobilitätsalternativen entstehen dem Einzelnen Kosten in Form von unzureichender Flexibilität, Unzuverlässigkeit und Unpünktlichkeit.
Dr. Raphael Epperson
Nachhaltiges Verhalten ist möglich, wenn man gute Angebote schafft, Motivationen ins Spiel bringt und die Leute dazu motiviert, nachhaltig zu reisen.
Univ.-Prof. Dr. Markus Mailer
Durch Verhaltensökonomische Maßnahmen kann nachhaltiges Verhalten effektiv gefördert werden.
Dr. Raphael Epperson

In Kooperation mit dem Land Tirol, der Universität Innsbruck und dem MCI | Die Unternehmerische Hochschule widmete sich die Premiere der F.acT-Talks einem hochaktuellen Thema: „Mobilität im Tourismus“. Rund 90 Interessierte aus den Bereichen Wissenschaft, Wirtschaft und Tourismus folgten der Einladung.

Univ.-Prof. Dr. Markus Mailer, Mobilitätsexperte der Universität Innsbruck, beleuchtete in seinem Vortrag den Status quo der Tourismusmobilität bis hin zu einem nachhaltigeren Mobilitätsverhalten: „In unseren Studien stellen wir fest, dass es eine Lücke zwischen dem Bewusstsein und der Bereitschaft für nachhaltige Mobilität gibt. So ist das Bewusstsein zwar oft vorhanden, die Bereitschaft zur konkreten Verhaltensänderung, etwa bei Flugreisen, ist aber häufig nicht gegeben – auch nicht bei jüngeren Generationen. Damit eine Verhaltensänderung eintritt, braucht es zielgruppenorientierte Angebote und Rahmenbedingungen. Essentiell ist auch, emotionale Geschichten zu erzählen, worin eine Stärke des Tourismus liegt. Das kann eine Chance für nachhaltige Mobilität sein.“

Dr. Raphael Epperson von der ESCP Business School Paris rückte die Perspektive der Verhaltensökonomie in den Mittelpunkt. Er zeigte auf, welche Maßnahmen nachhaltiges Verhalten am stärksten beeinflussen. Dabei betonte er: „Der Preis bleibt einer der Hauptentscheidungsgründe. Für die Nutzung nachhaltiger Mobilitätsalternativen entstehen dem Einzelnen Kosten in Form von unzureichender Flexibilität, Unzuverlässigkeit und Unpünktlichkeit. Das sind alles ökonomische Aspekte, die wir hier sehen.“

Im Hintergrund ist ein großes Informationsschild sichtbar, das Details über das F.actT-Zentrum enthält, während die Personen freundlich wirken.

Interaktiver Austausch sorgte für Gesprächsstoff

Im Anschluss an die beiden Keynotes bot eine offene Diskussion, unterstützt durch interaktive Meinungsabfragen, Raum für einen Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis. Die Teilnehmer:innen diskutierten unter anderem über regionale Unterschiede im Mobilitätsangebot in Tirol und reflektierten mittels Live-Umfrage unter den anwesenden Gästen über das eigene Mobilitätsverhalten.

„Die F.acT-Talks zeigen, wie wichtig es ist, wissenschaftliche Erkenntnisse in die Praxis zu übersetzen. Wir freuen uns, dass der Startschuss der gemeinsamen F.acT-Talks gelungen ist“, resümiert Gastgeberin Birgit Pikkemaat, Univ.-Prof. vom Forschungszentrum Tourismus und Freizeit an der Universität Innsbruck. Hubert Siller, Leiter des Departments für Tourismus- & Freizeitwirtschaft am MCI I Die Unternehmerische Hochschule, ergänzt: „Wir planen, die Veranstaltungsreihe halbjährlich mit weiteren aktuellen Themen fortzusetzen und so Wissenschaft für jeden greifbar zu machen, gleichzeitig aber auch praktische Inputs in die wissenschaftliche Arbeit mitzunehmen.“

Sei bereit für alles, was die Zukunft im Tourismus bringt.