Kurzfassung der Studie
Diese Studie widmet sich der Erforschung von Sporterlebnissen, die als integraler Bestandteil der Populärkultur betrachtet werden. Im Zentrum steht dabei die Untersuchung der von Sportteilnehmenden wahrgenommenen Sporterlebnisse und deren komplexe Wechselbeziehungen zu den spezifischen Räumen und Orten, die innerhalb von Reisezielen zur Verfügung stehen. Hierbei werden Destinationsraum, Lebensraum sowie Sportorte und -räume in einem theoretischen Rahmen miteinander verbunden und detailliert beleuchtet.
Für diese Untersuchung wurden vierundzwanzig Interviews mit Läufer:innen und Kletterer:innen geführt. Die Analyse der Daten erfolgte mittels einer Kombination aus deduktiver und induktiver thematischer Analyse. Die gewonnenen Erkenntnisse weisen auf enge und signifikante Beziehungen zwischen Destinationsräumen sowie Sportorten und -räumen hin. Diese werden zudem durch Spitzenerlebnisse (Peak Experiences), Flow-Gefühle und die charakteristischen Qualitäten des Serious Leisure Frameworks maßgeblich verstärkt. Bezüglich der regionalen Destinationsentwicklung offenbaren die Ergebnisse, dass populärkulturelle Phänomene, insbesondere räumlich verankerte Sportpraktiken, gezielt für einen nachhaltigen Tourismusgewinn nutzbar gemacht und gefördert werden können, da Sportarten eine transformative Kraft auf Orte und deren Identität ausüben.
Damit leistet diese Studie einen wichtigen Beitrag zur bestehenden Theorie, indem sie verschiedene bisher unerforschte Raumkonzepte – namentlich Lebensraum, Destinationsraum sowie Sportorte und -räume – miteinander verknüpft und tiefgehend untersucht.
Kernergebnisse dieser Studie
- Die Studie belegt starke Wechselbeziehungen zwischen Destinationsräumen sowie Sportorten und -räumen in den wahrgenommenen Sporterlebnissen, wobei der private Lebensraum der Teilnehmenden für Sporterlebnisse in Destinationen eine marginale Rolle spielt.
- Für die räumliche Sportausübung sind Landschaften von wesentlich größerer Bedeutung als Sportstätten; sie werden von den Läufer:innen und Kletterer:innen aktiv erkundet, wodurch eine emotionale Bindung zu diesen Naturräumen entsteht.
- Die Sporterlebnisse sind maßgeblich geprägt durch das Auftreten von Spitzenerlebnissen (Peak Experiences), Flow-Gefühlen und den Qualitäten des Serious Leisure Frameworks.
- Aus Perspektive der regionalen Destinationsentwicklung können räumliche Sportpraktiken als Form der Populärkultur für einen nachhaltigen Tourismusgewinn genutzt und gefördert werden, da Sportarten die Orte und deren Identität transformieren.
- Die Studie leistet einen theoretischen Beitrag, indem sie bislang unerforschte Raumkonzepte (Lebensraum, Destinationsraum sowie Sportorte und -räume) in Bezug auf Sporterlebnisse miteinander verknüpft und erforscht.